Showmasterweisheit: Wer was aus dem Ärmel zaubern will, muss vorher was hineinstecken. So gesehen unterscheidet sich das Illusionisten- nicht wirklich vom Gestalterhandwerk.
 
„Ich wünsche mir einen Designer, der im Brainstorming eine Assoziation nach der anderen auswirft und mir die Ideen nur so um die Ohren haut. Peng. Dann brauch ich gar nicht viel zu sagen.“ 

Jahrelange Erfahrung in der Arbeit für Kunden mit sehr komplexen Themen und Produkten haben uns eines Besseren belehrt. Belastbare und nachhaltige Ideen entstehen nur mit und nach ausführlicher Auseinandersetzung. Und die beginnt schon vor der Konzeption: Mit einem ausführlichen, gut vorbereiteten Briefing.
 
Leider bedeutet das Briefing für den Kunden in der Regel aber erstmal Arbeit: Auseinandersetzung mit seiner Aufgabenstellung, mit seiner Marke, seinem Ziel und seiner Zielgruppe sowie mit seiner lästigen Konkurrenz. Das wirft natürlich Fragen auf, führt zu Diskussionen im Unternehmen, mit Kollegen und Vorgesetzten. Aufwand, der sich aber lohnt. Denn idealerweise ist am Ende nicht nur für den Gestalter klar skizziert: Was genau wird denn eigentlich gebraucht? Für wen ist es gedacht – und für wen nicht? Welche Inhalte sind relevant, welche Hürden zu umschiffen, was soll erreicht werden, wie machen es die anderen, bis wann wird es benötigt, und was darf es überhaupt kosten?
 
Ein sauberes Briefing erspart im Entwurfs- und Konzeptionsprozess viel Arbeit. Sehr viel Arbeit. Und dadurch Kosten, da Zeit bekanntlich Geld ist, besonders in unserem Metier. Vor allem aber führt es zu besseren und treffsichereren Ergebnissen. Am Ende des Projektes geht es doch schließlich nicht darum, möglichst viele Stunden auf die Rechnung schreiben zu können, sondern darum, dass alle mit dem Resultat – und dem Weg dorthin – mindestens zufrieden sind. Noch besser: glücklich. Idealerweise: begeistert. Nicht wahr?